Pressemitteilung – Konjunkturstärkste Saison: Hochstimmung im bayerischen Bau- und Ausbaugewerbe

München, 14.11.2017 (lifePR) – Bayern erlebt in diesem Herbst die stärkste Konjunktur im Bau- und Ausbaugewerbe seit fast zwei Jahrzehnten. Selbst die bisher optimistischen Erwartungen der Unternehmen werden verbreitet übertroffen. Das Konjunkturbarometer der Landesvereinigung Bauwirtschaft Bayern (LVB) zeigt Rekorde: 81 Prozent der befragten Unternehmen sprechen von einer guten bis sehr guten Geschäftslage. Es ist der beste Wert seit Beginn der Konjunkturumfrage im Jahr 2005. Nur jeder hundertste Betrieb klagt über schlechte Geschäfte.

LVB-Sprecher Hans Auracher sieht die Branche solide aufgestellt. „Unsere Handwerker haben allen Grund, freudig und optimistisch ins Winterhalbjahr zu starten. Wir haben uns ein recht dickes Auftragspolster zugelegt“. Laut Umfrage erwarten 53 Prozent aller Bau- und Ausbaubetriebe in den nächsten Monaten eine gute bis sehr gute und immerhin 44 Prozent eine zufriedenstellende Nachfrage. Mehr als die Hälfte der Unternehmen rechnet mit guten bis sehr guten Umsätzen im kommenden Halbjahr. Lediglich drei Prozent der Befragten geben eine schlechte Prognose ab. Im Bauhauptgewerbe sind die Betriebe auf mehr als drei Monate im Voraus ausgelastet, im Ausbaugewerbe liegt der Auftragsbestand bei mehr als 2,5 Monaten. So geht gut die Hälfte aller Bau- und Ausbauunternehmen von einer weiterhin guten bis sehr guten Nachfrage nach ihren Leistungen aus. 44 Prozent erwarten eine zufriedenstellende Nachfrage.

„Die Gesamtkonjunktur gibt uns Rückenwind“, freut sich Auracher. Er verweist darauf, dass die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute für das kommende Jahr ein Wachstum von zwei Prozent voraussagen. Gleichzeitig trage die Baubranche entscheidend zum Wachstum bei.

Zugleich mahnt Auracher zur Vorsicht: „Kein Trend hält ewig. Es gibt auch warnende Vorzeichen.“ So sei die Zahl der Wohnungsbaugenehmigungen im ersten Halbjahr um 1,9 Prozent zurückgegangen. Entsprechend habe sich der wertmäßige Auftragseingang im Wohnungsbau um lediglich 3,2 Prozent erhöht. Auracher verweist darauf, dass besonders der öffentliche Bau ein starker Wachstumstreiber ist. Dieser sei jedoch an die Steuereinnahmen gekoppelt, die sich derzeit auf Rekordniveau bewegten. „Wenn sich diese Entwicklung umkehrt, sind viele unserer Betriebe davon unmittelbar betroffen“, warnt Auracher.

Die Umfrage der Landesvereinigung Bauwirtschaft Bayern zeigt, dass nicht nur der Wohnungsneubau wichtig ist, sondern die Modernisierung von Gebäuden oder Flächen einen erheblichen Anteil zum Umsatz beisteuert. Ein knappes Drittel der Betriebe realisiert damit bis zu 25 Prozent ihrer Gesamtleistung und ein gutes Viertel sogar bis zu 50 Prozent.

„Die Betriebe des bayerischen Bau- und Ausbaugewerbes sind wichtige und starke Arbeitgeber und Ausbilder“, stellt der LVB-Sprecher fest. Die Umfrage zeigt, dass die Betriebe in Summe die Zahl der Beschäftigten auch im nächsten Jahr weiter steigern wollen. 15 Prozent der Betriebe wollen in nächster Zeit zusätzliche Mitarbeiter einstellen und 78 Prozent die Zahl der Beschäftigten stabil halten. Nur sieben Prozent sehen sich gezwungen, Personal im Winterhalbjahr abzubauen.

Stolz äußerte sich Auracher zur Ausbildungsleistung des Bau- und Ausbauhandwerks. 14 Prozent der Betriebe wollen mehr junge Menschen als im Vorjahr ausbilden. Dagegen planen nur elf Prozent für die Zukunft mit weniger Azubis. Rund drei Viertel der Handwerker halten das ohnehin hohe Ausbildungsniveau stabil. Auracher machte deutlich: „Wir sind starke Ausbilder in Bayern. Wir leisten einen enormen Beitrag zur Nachwuchssicherung und vor allem: Wir bieten zukunftsfeste Jobs an.“ Zwar laufe man in ständigem Wettbewerb mit der Industrie, gerade in Bayern auch mit den Autobauern. Doch mit Blick auf erste Bremsspuren in der Automobilindustrie sollten Jugendliche ihre Berufspläne sehr genau überdenken. Und nicht zuletzt seien die Berufsperspektiven im Bau- und Ausbauhandwerk besser als in vielen Studienrichtungen.

Trotz aller Bemühungen um den Nachwuchs bleiben viele Lehrstellen in den Bau- und Ausbaubetrieben unbesetzt. Fehlende Mitarbeiter führen dazu, dass immer öfter Aufträge nicht angenommen werden können. Auracher fasst es so zusammen: „Nicht die Auftragslage, sondern die Lage am Arbeitsmarkt setzt unseren Betrieben neue Grenzen.“

Alle detaillierten Umfrageergebnisse mit regionaler Auswertung finden Sie im Konjunkturbarometer Herbst 2017 auf www.lvb-bayern.de

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