Pressemitteilung – Haus & Grund zum Mietenmonitoring und zur Wohnungsmarktprognose

(lifepr) Kiel, 04.07.2017 – „Die Preisentwicklung der Angebotsmieten ist rückläufig. Von einer Mietenexplosion kann in Schleswig-Holstein keine Rede sein.“ So kommentierte Alexander Blažek, Verbandsvorsitzender von Haus & Grund Schleswig-Holstein, den im Rahmen der gestrigen Wohnungsmarkt-Fachveranstaltung des Ministeriums für Inneres, ländliche Räume und Integration (MILI) in Neumünster vorgestellten Bericht der Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH).

Danach seien laut IB.SH die Angebotsmieten im Jahr 2016 um 0,17 Euro auf 7,01 Euro gestiegen. Das seien 2,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit habe der Anstieg das erste Mal seit 2012 landesweit unter 3 Prozent gelegen. Dieser Preisanstieg sei noch nicht einmal inflationsbereinigt. Regional seien große Unterschiede vorhanden. Während im Hamburger Umland Wohnungen für 8,33 Euro (Pinneberg) und 7,24 Euro (Bad Oldesloe) angeboten würden, könnten Mietinteressenten in Neumünster schon für 5,85 Euro mieten. Kiel (7,24 Euro) und Lübeck (7,21 Euro) würden auf ähnlichem Niveau liegen. Bei Bestandswohnungen würde die mittlere Nettokaltmiete (Median) 6,92 Euro und bei Neubauwohnungen 9,88 Euro betragen.

„Die Mietpreisbremse ist angesichts dieser Zahlen überflüssig,“ schlussfolgerte Blažek. Das Angebot an Wohnraum wachse, weil hierzulande viel gebaut würde. Das trage zur Stabilisierung der Mieten bei. Das Forschungsinstitut empirica halte die Mietpreisbremse für riskant, weil die Neubautätigkeit ausgebremst werde könne. Das alte Landesregierung hatte empirica mit der Wohnungsmarktprognose Schleswig-Holstein 2030 beauftragt, die ebenfalls gestern vorgestellt wurde.

„Wir müssen nicht nur den Mietwohnungsbau, sondern auch die Eigentumsbildung fördern,“ forderte der Verbandschef die neue Landesregierung auf. Das Eigenheim sei nach wie vor die beste Altersversorgung. Jeweils ein Drittel Mietwohnungen, Eigentumswohnungen sowie Ein- und Zweifamilienhäuser würden laut der Wohnungsmarktprognose benötigt. Bezahlbarer Wohnraum entstünde laut dieses Gutachtens auch durch den sogenannten Sickereffekt, wenn Normalverdienende sich Richtung mittleres – und Gutverdienende im oberen (Neubau-) Segment orientierten. Darüber hinaus sollte das Wohngeld rasch angehoben werden, zitierte Blažek das Forschungsinstitut. Das helfe dann tatsächlich – statt der funktionslosen Mietpreisbremse -, Einkommensschwächere mit bezahlbaren Wohnraum zu versorgen.

Die Gutachten – Mietenmonitoring und Wohnungsmarktprognose – stehen hier http://www.haus-und-grund-sh.de/blog.html zum Download bereit.

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