Pressemitteilung – Bautätigkeit zieht zum Ende des Sommers an

Wiesbaden, 06.10.2017 (lifePR) – Die Auswertung der von den Unternehmen der Bauwirtschaft an SOKA-BAU übermittelten Beitragsmeldungen[1] hat ergeben, dass das effektive Arbeitsvolumen im August 2017 saisonbereinigt[2] gegenüber dem Vormonat um 1,4 % gestiegen ist. Bereits im Vormonat war die Bautätigkeit leicht gestiegen (+0,1 %). Die Zahl der gewerblichen Arbeitnehmer (– 1,4 %) sowie die Bruttolohnsumme (– 0,2 %) sanken dagegen erneut im Vormonatsvergleich (vgl. Tabelle 1).

Die Frühindikatoren fielen zuletzt allerdings wieder ungünstiger aus. So sind die Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe im Juli gesunken (– 1,1 %), was einem starken Rückgang im Wohnungsbau geschuldet war (– 8,7 %). Auch die Baugenehmigungen im Hochbau sanken im Juli deutlich (– 8,4 %), wobei dort alle Bausparten zu dem Rückgang beitrugen.

Die Bauwirtschaft wird dabei nach wie vor vom konjunkturellen Umfeld begünstigt, die Rahmenbedingungen haben sich in den vergangenen Monaten allerdings zum Teil leicht verschlechtert. So sind die Zinsen für neu zu vergebene Wohnungsbaukredite zuletzt gestiegen und liegen auf dem höchsten Niveau seit Februar 2016. Da gleichzeitig in den vergangenen Monaten die Immobilienpreise weiter gestiegen sind, steigt die Kreditbelastung bei Neukäufern an.[3] Derweil hat sich die Stimmung im Verarbeiten Gewerbe laut Umfragen[4] noch weiter verbessert. Der weitere drastische Anstieg der Lieferzeiten dürfte zu baldigen Kapazitätserweiterungen führen und auch einen weiteren Anstieg der Investitionen in Wirtschaftsbauten mit sich bringen. Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes und der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie erwarten für dieses Jahr einen Anstieg des Umsatzes im Bauhauptgewerbe um 5 % bzw. 6 %.

[1] Die Unternehmen der Bauwirtschaft sind verpflichtet, bis zum jeweils 15. Kalendertag des Folgemonats die Bruttolohnsumme, die Arbeitsstunden und die Zahl der gewerblichen Arbeitnehmer an SOKA-BAU zu melden. Die Auswertung durch SOKA-BAU erfolgt zum zweiten Arbeitstag des darauf folgenden Monats. Die Definition der Bauwirtschaft unterscheidet sich dabei von der Definition des Baugewerbes des Statistischen Bundesamtes. Grundsätzlich sind alle Unternehmen beitrags- und damit meldepflichtig, in denen mehr als 50% der Arbeitszeit auf in den Tarifverträgen genauer definierte Bautätigkeiten entfällt. Ein Vergleich der Unternehmens- und Beschäftigungszahlen mit denen des Statistischen Bundesamtes zeigt, dass die Zahl der von der SOKA-BAU erfassten Unternehmen die Zahl der Unternehmen des Baugewerbes nach WGZ 2008 unterschreitet, aber deutlich größer ist als die Zahl der Unternehmen des Bauhauptgewerbes (Hoch- und Tiefbau ohne Ausbaugewerbe).

[2] Saison- und kalenderbereinigt mit Census X-12-Arima.

[3] Vgl. dazu die Daten der Deutschen Bundesbank: http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Downloads/

Statistien/Unternehmen_Und_Private_Haushalte/Indikatorensystem_Wohnimmobilienmarkt/

standardindikatoren_zur_beurteilung.png?__blob=publicationFile.

[4] Vgl. IHS Markit (2017), Stärkstes Wachstum der deutschen Industrie im September seit Anfang 2011. Pressemitteilung vom 02.10.2017.

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