Pressemitteilung – Von Architektenvilla bis Strohballenhaus: die richtige Finanzierung für jeden Haustyp

Lübeck, 12.04.2018 (lifePR) – Das eigene Heim ist für viele Menschen einer der größten Lebensträume. Wer sein Haus selbst bauen möchte, steht allerdings vor vielen Fragen: Wie soll mein Traumhaus eigentlich aussehen? Welcher Haustyp ist der richtige für mich? Und welche Unterschiede ergeben sich für die Finanzierung? Egal ob Fertighaus, Architektenvilla oder Energieeffizienzhaus – die Grundlage für ein sorgloses Leben im Eigenheim ist eine solide Planung. Der Finanzdienstleister Dr. Klein gibt einen Überblick über verschiedene Varianten und erklärt, worauf angehende Bauherren achten sollten.

1. Bereitstellungszinsen beim Hausbau: Vor der Planung an die Finanzierung denken

Die Finanzierung eines Neubaus läuft anders ab als bei einer Bestandsimmobilie. Bei letzterer wird der Kaufpreis auf einen Schlag gezahlt und die Bank stellt das Darlehen komplett zur Verfügung. Beim Bau hingegen nehmen die Bauherren das Darlehen nach und nach für die verschiedenen Bauabschnitte in Anspruch. Der Nachteil an der Finanzierung in mehreren Stufen: Die Banken verlangen für den noch nicht genutzten, aber bereitgehaltenen Teil des Darlehens Bereitstellungszinsen.

Zinsen zahlen für Geld, das Bauherren noch gar nicht zur Verfügung haben? Das klingt unfair, aber damit kompensiert die Bank den Verlust, der sich aus den fehlenden Zinseinnahmen für den bereits zugesicherten Kredit ergibt. In der Regel fallen diese Gebühren erst nach der sogenannten bereitstellungszinsfreien Zeit an. Sowohl bei der Dauer dieses Zeitraums als auch bei der Höhe der Bereitstellungszinsen gibt es allerdings große Unterschiede zwischen verschiedenen Banken.

Während einige Banken bereits nach kurzer Zeit Bereitstellungszinsen verlangen, bieten andere Institute eine bereitstellungszinsfreie Zeit von bis zu zwölf Monaten ohne zusätzlichen Aufschlag an. Die Höhe der Bereitstellungszinsen bewegt sich derzeit zwischen 1,8 und 3 Prozent pro Jahr. „Gerade bei komplizierten Bauvorhaben oder längeren Bauzeiten sind die bereitstellungszinsfreie Zeit und die Höhe der Bereitstellungszinsen ein relevanter Faktor für die Gesamtkosten des Kredits und müssen unbedingt bei der Planung berücksichtigt werden“, erklärt Kai Weber, Spezialist für Baufinanzierung bei Dr. Klein in Goslar.

2. Stein, Holz oder Stroh? Die Qual der Wahl beim Material

Die am häufigsten gebauten Häuser in Deutschland sind Massivhäuser und Holzhäuser. Alternative Materialien wie Strohballen, Lehm oder Hanf gewinnen vor allem im ökologischen Hausbau an Bedeutung. Bisher bleiben sie jedoch ein Nischenmarkt. „Der überwiegende Teil unserer Kunden entscheidet sich für ein herkömmliches Massivbauhaus, bei dem Beton oder Stein verwendet werden oder aber für ein modernes Fertighaus in Holzrahmenbauweise“, weiß Kai Weber.

Die Vorteile der massiven Bauweise liegen auf der Hand: Das Material ist beständiger, es wird weniger durch Witterung beeinflusst und bietet eine stärkere Schallisolierung. „Dennoch stellt für einige Menschen ein Holzhaus die bessere Wahl dar. Der Bau ist in der Regel günstiger und schneller möglich. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil bei der Baufinanzierung, da die Bauherren so womöglich um die Zahlung von Bereitstellungszinsen herumkommen“, so Weber weiter. Holz hat zudem sehr gute Isoliereigenschaften und in der Regel ist die Gebäudedämmung Teil der Außenwand, weshalb im Winter weniger Energie nach draußen und im Sommer weniger Hitze nach drinnen gelangt. Holzhäuser benötigen somit weniger Heizenergie und müssen nicht so aufwändig gedämmt werden wie massive Ziegelbauten. 

Kai Weber warnt allerdings: „Der Wiederverkaufswert liegt bei einem Massivhaus meistens höher als bei einem Holzhaus. Und: Passiert ein Fehler am Bau, führt das bei einem Holzhaus meist zu größeren Folgeschäden. Dringt beispielsweise Wasser ins Haus ein, kann die Sanierung sehr aufwendig werden.“ Sowohl für Holz als auch für andere nachwachsende Rohstoffe wie Stroh oder Lehm sollten sich Bauherren daher erfahrene Handwerker suchen, die sich mit den jeweiligen Baustoffen auskennen und nach höchsten Qualitätsstandards arbeiten. Bei Holzhäusern ist das Gütesiegel des Deutschen Fertighausverbands und eine Zertifizierung nach RAL empfehlenswert.

3. Individuelles Architektenhaus oder Wohnraum „von der Stange“?

Aus der Zusammenarbeit mit einem Architekten ergeben sich zahlreiche Vorteile für private Bauherren: Zum einen können sie die Gestaltung der eigenen vier Wände aktiv mitgestalten und individuelle Ideen einbringen. Zum anderen geht ein guter Architekt nicht nur auf individuelle Anforderungen und Besonderheiten ein. Er berät den Bauherren auch zu Alternativen, wenn dessen Wünsche nicht mit seinem eigentlichen finanziellen Spielraum übereinstimmen. In Anbetracht der Komplexität eines Hausbaus und der vielen möglichen Stolpersteine auf dem Weg zum fertigen Heim ist die umfassende Beratung und Hilfe eines Fachmanns daher für viele Bauherren unverzichtbar.

Trotz dieser Vorteile verliert das klassische Bauen mit einem Architekten seit einiger Zeit an Bedeutung. Selbst für den Bau von Massivhäusern werden zunehmend Fertighausanbieter beauftragt. Die Bezahlung eines Architekten fällt hierbei durch die fest vorab geplante Bauweise weg. Anschlüsse und Installationen können unkompliziert und damit günstig verlegt werden. Und die Entscheidung für ein Fertighaus hat einen weiteren bedeutenden Pluspunkt: die deutlich kürzere Bauzeit. Der „Wohnraum von der Stange“ ist zudem längst nicht mehr so einfach und unpersönlich wie sein Ruf. Auch das Fertighaus kann bis zu einem gewissen Grad an die persönlichen Wünsche angepasst werden.

4. Wie ökologisch darf es sein?

Für alle Neubauten sind in der Energieeinsparverordnung (EnEV) strenge Mindestanforderungen im Bereich Energieverbrauch und Dämmung festgelegt. Da ein schlecht gedämmtes Haus nicht nur die Umwelt, sondern auf Dauer auch das Portemonnaie der Bewohner belastet, entscheiden sich einige Bauherren sogar dazu, die Effizienzstandards der EnEV noch zu überschreiten. „Die Baukosten sind natürlich höher als für klassische Neubauten, auf lange Sicht spart der verminderte Heizbedarf dagegen viel Geld. Zudem bietet etwa die staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau, besser bekannt als KfW, zahlreiche Förderungsmöglichkeiten“, erklärt der Spezialist Weber. Erreicht die Immobilie den Standard eines KfW-Effizienzhauses, profitieren Bauherren von zinsgünstigen Krediten und Tilgungszuschüssen.

Es existieren derzeit drei Klassen der KfW-Effizienzhäuser: 55, 40 und 40 Plus. Der Referenzwert 100 entspricht genau den Vorgaben der EnEV. Ein KfW-Effizienzhaus 55 benötigt 55 Prozent der Energie dieses Referenzgebäudes, ein KfW-Effizienzhaus 40 sogar nur 40 Prozent. Für den Standard KfW-Effizienzhaus 40 Plus benötigen Bauherren weitere Geräte und Anlagen, etwa zur Stromerzeugung und Lüftung. Je geringer der Energiebedarf der Häuser, desto höher fällt die Förderung aus.

Eine Alternative zum KfW-Effizienzhaus ist das sogenannte Passivhaus. Dieses ist so gut gedämmt, dass auf eine Gebäudeheizung komplett verzichten werden kann. Die Wärme aus passiven Quellen wie Sonneneinstrahlung oder Abwärme von Haushaltsgeräten reicht aus, um eine angenehme Wohntemperatur zu halten. Das Passivhaus unterliegt zwar anderen Anforderungen als die KfW-Effizienzhäuser, es ist jedoch vergleichbar mit den Werten eines Effizienzhauses 40 Plus. Noch über diesen Standard hinaus geht das Plusenergiehaus. Hier wird über das Jahr gerechnet mehr Energie erzeugt als verbraucht. Die Strom-Erzeugung erfolgt meist durch eine Photovoltaikanlage.

 

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