Pressemitteilung – Sozialer Wohnungsbau kein Allheilmittel

Kiel, 12.10.2017 (lifePR) – „Sozialer Wohnungsbau ist kein Allheilmittel, um Wohnen bezahlbar zu machen.“ So kommentierte Alexander Blažek, Verbandsvorsitzender von Haus & Grund Schleswig-Holstein, die heutige Landtagsdebatte zu dem Thema wörtlich. Bei Sozialwohnungen sei eine nicht zu vernachlässigende Fehlbelegung festzustellen. Das heißt, viele dieser Wohnungen würden nicht von dem Klientel mit dem kleinen Geldbeutel genutzt, für die sie bestimmt seien. In Ballungszentren mit einer hohen Nachfrage nach preisgünstigem Wohnraum helfe kurzfristig nur eine Erhöhung des Wohngeldes. Dies ergebe sich aus der Wohnungsmarktprognose 2030 des schleswig-holsteinischen Innenministeriums.

„Wir brauchen beim Neubau einen vernünftigen Drittelmix aus Ein- und Zweifamilienhäusern, Eigentumswohnungen und Mietwohnungen. Daher muss das Land auch die Eigentumsbildung entsprechend fördern,“ forderte der Verbandschef unter Berufung auf die Wohnungsmarktprognose. Bei der Förderung von Wohneigentum schlage man zwei Fliegen mit einer Klappe: Zum einen seien die eigenen vier Wände die beste Altersversorgung. Zum anderen stabilisierte der Neubau von Eigenheimen die Miethöhe im Lande. Das sei durch den sogenannten „Sickereffekt“ wissenschaftlich belegt. Wer in die eigenen vier Wände einziehe, mache die zuvor bewohnte Wohnung frei, die dann wieder für den Wohnungsmarkt zur Verfügung stehe.

„Kauf bricht nicht Miete!“ Dieser alte mietrechtliche Grundsatz gelte auch bei steigenden Immobilienpreisen. Der Erwerber einer vermieteten Wohnung habe keinen automatischen Anspruch, die Miete zu erhöhen. Daher sei die Aussage des Mietervereins unsinnig, die angebliche Preisexplosion bei Immobilien sorge für hohe Mieten. Hier würden zudem Äpfel mit Birnen verglichen, erläuterte Rechtsanwalt Blažek. Hochpreisige Neubauwohnungen, die als Kapitalanlage vermietet würden, seien in der Miete natürlich höher als eine Wohnung aus der Nachkriegszeit. Dafür erhalte der Mieter auch eine ganz andere Qualität. Ein Neuwagen koste schließlich auch mehr als ein alter Gebrauchtwagen.

Haus & Grund Schleswig-Holstein vertritt im Lande die Interessen der privaten Grundeigentümer und hat in Schleswig-Holstein rund 68.000 Mitglieder. Von den rund 713.000 Mietwohnungen landesweit befinden sich rund 436.000 Wohnungen im Eigentum privater Kleinvermieter. Das entspricht 61,1 Prozent des gesamten Angebots an Mietwohnungen.

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