Als Vermieter musst Du Deine Mieteinnahmen versteuern. Es gibt jedoch zahlreiche Möglichkeiten, Deine Steuerlast zu senken. In diesem Artikel erfährst Du, welche Kosten Du absetzen kannst, wie Du Deine Mieteinnahmen korrekt in der Steuererklärung angibst und welche Besonderheiten Du beachten solltest.
Muss ich Mieteinnahmen versteuern?
Ja, Mieteinnahmen sind steuerpflichtig und müssen als Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung in der Steuererklärung angegeben werden (§ 21 Einkommensteuergesetz (EStG)). Dies erfolgt in der Anlage V zur Einkommensteuererklärung. Die Steuerlast richtet sich nach Deinem individuellen Einkommensteuersatz.
Welche Kosten kann ich von der Steuer abziehen?
Als Vermieter hast Du verschiedene Möglichkeiten, Kosten von der Steuer abzusetzen, um die zu versteuernden Einnahmen zu reduzieren. Hier sind die wichtigsten absetzbaren Kosten:
- Abschreibung für die Immobilie:
- Neubauten: Du kannst 3% der Anschaffungskosten pro Jahr über 33 Jahre abschreiben. Ab Oktober 2023 ist zusätzlich eine degressive Abschreibung möglich.
- Gebrauchte Immobilien (nach 1924 errichtet): Hier beträgt die Abschreibung 2% pro Jahr über 50 Jahre.
- Gebrauchte Immobilien (vor 1925 errichtet): Bei diesen Gebäuden kannst Du 2,5% pro Jahr über 40 Jahre abschreiben.
- Abschreibung für Reparatur- und Instandhaltungsarbeiten:
- Kosten für Reparaturen und Instandhaltung können über einen Zeitraum von 1 bis 5 Jahren abgeschrieben werden.
- Zinsen:
- Die Zinsen für Kredite zur Finanzierung der Immobilie sind vollständig absetzbar. Beachte jedoch, dass die Tilgung nicht absetzbar ist.
- Laufende Kosten:
- Betriebskosten, Maklergebühren bei Neuvermietung, Kosten für Inserate, Reparaturen und Erhaltungsaufwand können als Werbungskosten geltend gemacht werden.
Anleitung: Wie gebe ich Mieteinnahmen in der Steuererklärung an?
- Anlage V ausfüllen:
- Trage Deine Mieteinnahmen, Mietnachzahlungen, Zuschüsse und sonstige Einnahmen in die Anlage V ein.
- Gib die Werbungskosten an, die Du absetzen möchtest. Dazu gehören unter anderem die oben genannten Abschreibungen, Zinsen und laufenden Kosten.
- Beispielrechnung:
- Stelle eine Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) auf.
- Beispiel: Wenn Du jährliche Mieteinnahmen von 10.000 Euro und absetzbare Kosten von 4.000 Euro hast, beträgt Dein zu versteuerndes Einkommen 6.000 Euro.
Können Verluste steuerlich geltend gemacht werden?
Ja, wenn die Kosten die Mieteinnahmen übersteigen, entsteht ein Verlust, der steuerlich geltend gemacht werden kann. Dieser Verlust kann mit anderen Einkünften verrechnet werden, was zu einer geringeren Steuerlast führt.
Muss ich Mieteinnahmen versteuern, wenn ich selbst Miete zahle?
Ja, auch wenn Du selbst zur Miete wohnst, musst Du die Einnahmen aus vermieteten Immobilien versteuern. Die Kosten der eigenen Miete kannst Du jedoch nicht gegen die Mieteinnahmen der vermieteten Immobilie aufrechnen.
Was ist bei der privaten Vermietung von Gewerberäumen oder Garagen zu beachten?
- Umsatzsteuer: Bei der Vermietung von Gewerberäumen kannst Du Dich für die Umsatzsteuerpflicht entscheiden, wodurch Du die Vorsteuer für Renovierungs- und Anschaffungskosten geltend machen kannst.
- Besonderheiten: Die Vermietung von Garagen unterliegt speziellen Regelungen und kann unter bestimmten Umständen ebenfalls umsatzsteuerpflichtig sein.
Kann ich mit gewerblicher Vermietung Steuern mindern?
Ja, die Gründung einer vermögensverwaltenden GmbH (vGmbH) kann steuerliche Vorteile bieten, insbesondere wenn größere Immobilienvermögen verwaltet werden. Eine vGmbH unterliegt bestimmten steuerlichen Bedingungen und kann helfen, die Steuerlast zu optimieren.
Wie vermeide ich Steuerfallen beim Verkauf einer Immobilie?
- Spekulationsfrist: Halte die Immobilie mindestens zehn Jahre, um Spekulationssteuer zu vermeiden.
- Gewerbliche Einstufung: Vermeide, als gewerblicher Grundstückshändler eingestuft zu werden, was zusätzliche steuerliche Belastungen nach sich ziehen kann.
Mieteinnahmen versteuern – das Wichtigste in Kürze
- Mieteinnahmen müssen versteuert werden.
- Abschreibungen, Zinsen und laufende Kosten können die Steuerlast senken.
- Verluste können steuerlich geltend gemacht werden.
- Besondere Regelungen gelten für die Vermietung von Gewerberäumen und Garagen.
- Eine vGmbH kann unter Umständen steuerliche Vorteile bieten.
Mit diesen Informationen bist Du gut gerüstet, um Deine Mieteinnahmen steuerlich optimal zu gestalten. Beachte jedoch, dass individuelle Beratung durch einen Steuerberater sinnvoll sein kann, um alle Möglichkeiten und Besonderheiten zu berücksichtigen.
Was bedeutet Abschreibung für gebrauchte Immobilien 2% für 50 Jahre?
Barbara Schröder